Aufbau der Wirbelsäule

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Die menschliche Wirbelsäule ist das zentrale Organ unseres Bewegungssystems und besteht aus insgesamt 24 so genannten freien Wirbeln, die sich in 3 große Abschnitte der Wirbelsäule aufteilen lassen: Halswirbelsäule, Brustwirbelsäule und Lendenwirbelsäule (von oben nach unten). Zusätzlich sind jeweils 5 (beim Steißbein 4-5) weitere Wirbel  miteinander verwachsen, sie bilden das Kreuz- und Steißbein. Insgesamt lassen sich also 33-34 Wirbel, im Stützapparat Wirbelsäule, zählen. Den Aufbau und die Verbindung der einzelnen Wirbelsäulenelemente kann man sich vereinfacht vorstellen. Dazu wird die Wirbelsäule gedanklich in 2 Teile getrennt, in die Vorder-und Rückseite. Während im vorderen bauchseitigen Teil der Wirbelsäule die Verbindung über die Wirbelkörper und die dazwischen liegenden Bandscheiben zustande kommt, so erfolgt die Verbindung auf der Rückseite über die Facettengelenke oder Wirbelgelenke.

Bandscheiben sorgen für Halt, Flexibilität und die wahre Größe

Die Wirbelsäule ist so aufgebaut, dass zwischen den einzelnen Wirbeln die flexiblen, faserknorpeligen Bandscheiben liegen. Zum einen dienen die Bandscheiben dazu, die Wirbelkörper miteinander zu fixieren und zum anderen einen Puffer zwischen den Wirbeln zu schaffen. In der Mitte der Bandscheiben ist ein gallertartiger Kern (Nucleus pulposus) vorhanden, der von einem harten Faserring (Anulus fibrosus) umgeben ist. Durch diesen Aufbau sind die Bandscheiben in der Lage, einwirkende Kräfte auf die Wirbelsäule auszugleichen. Wasser wird durch den auflastenden Druck im Laufe des Tages abgepresst und die Bandscheiben flachen ab. Somit kann die Wirbelsäule am Abend zwei Zentimeter kürzer sein als am Morgen. In der Nacht findet die Regeneration der Wirbelsäule statt, da die horizontale Ruhelage den Bandscheiben die Möglichkeit bietet, sich auszudehnen. Diese Fähigkeit geht jedoch mit fortschreitendem Alter immer stärker verloren. Zwischen dem 20. und 70. Lebensjahr kann ein Mann um drei und eine Frau um sechs Zentimeter schrumpfen.

Wirbelkörper, Wirbellöcher und Gelenke

Zwei aufeinander liegende Wirbelkörper bilden nach hinten eine gelenkige Verbindung, die in der Fachsprache als Facettengelenk bzw. Wirbelgelenk bezeichnet wird. Diese gelenkige Verbindung im Zusammenspiel mit den Bandscheiben sorgt dafür, dass unsere Wirbelsäule in alle Richtungen beweglich ist. Im Aufbau sind diese Gelenke mit dem Aufbau eines Daches vergleichbar. Die einzelnen Gelenke (Dachziegeln) greifen ineinander. Die Oberfläche der Facettengelenke ist mit Knorpeln, über die die Bewegung stattfindet, ausgekleidet. Außerdem sind die Gelenke von einer Gelenkkapsel umgeben, in der die Gefäße für die Blutversorgung und auch die Nervenäste liegen. Die Nervenäste werden vom Rückenmarksnerv versorgt und tragen die Schmerzsignale über das Rückenmark an das Gehirn weiter. Von dort aus wird dann der Schmerz registriert und wahrgenommen.

Wo aber genau befindet sich das Rückenmark? Das Rückenmark wird von dem Wirbelbogen umschlossen, dieser liegt hinter den Wirbelköpern. Dabei bilden die so genannten Wirbellöcher (werden vom Wirbelbogen umschlossen) der verschiedenen Wirbelkörper einen knöchernen Kanal, den Wirbelkanal oder Rückenmarkskanal (Spinalkanal).