Behandlung

Auf die richtige Behandlung kommt es an

Bei der Behandlung von Schmerzen im Rücken können Ärzte und Patienten verschiedene Behandlungsmöglichkeiten (auch in Kombination) anwenden. Dabei haben sich herkömmliche und alternative Verfahren bei der Behandlung von Schmerzen bewährt. Die Erfolgsaussichten zur Linderung der Schmerzen und zur Heilung der Rückenerkrankung sind von Erfolg gekrönt, wenn der Patient Geduld mitbringt und zur aktiven Mitarbeit bereit ist. Folgende Punkte kommen bei der Behandlung von Schmerzen im Rücken zur Anwendung:

Reizlinderung

In den ersten 2-3 Wochen der Schmerzentstehung kann eine gymnastische Behandlung Schmerzen eher verschlechtern als lindern. Auch bei Massagen ist zunächst Vorsicht geboten, um die Schmerzen nicht zu verstärken. Am Anfang kann der Schmerz durch Ruhe und Reizreduktion verbessert werden.

Medikamente

Es  kommen folgende Medikamente bei der Behandlung von Schmerzen im Rücken zur Anwendung:

  • Schmerzmittel (ASS, Paracetamol)
  • Antirheumatika (ASS-Derivate, Ibuprofen, Diclofenac)
  • Psychopharmaka

Bei akuten Schmerzen im Rücken ohne Beteiligung der Nervenwurzeln empfiehlt sich eine Behandlung mit leichten Schmerzmitteln, wie ASS oder Paracetamol.  Wegen der geringen Nebenwirkungsrate ist Paracetamol zu empfehlen, allerdings ist die schmerzlindernde Wirkung nicht sehr hoch. Sollten die Schmerzen nicht nachlassen, können nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) verwendet werden. Diese dürfen auf Grund von erhöhten Nebenwirkungen, auf den Magen-Darm-Trakt, nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden (maximal 6 Wochen). Psychopharmaka kommen bei der Behandlung von Depressionen und Angststörungen zum Einsatz und werden von dem zu behandelnden Arzt/Psychologen verordnet.

Krankengymnastik

Bei der Krankengymnastik lernt der Patient verschiedene Übungen, die seine Muskulatur dauerhaft kräftigen können und Fehlhaltungen und Bewegungsstörungen entgegenwirken. Die verschiedenen Behandlungsmethoden wie Haltungs-, Gang- und Gleichgewichtsschulung, Übungen zur Koordinierung von Atmung und Bewegung sowie Ausdauer- und Schnellkraftübungen dienen dem Zweck, bestehende Funktionsverluste positiv zu beeinflussen oder sogar rückgängig zu machen.

Bei der so genannten „Rückenschule“ trainieren die Patienten Bewegungsabläufe, die sie auch im Alltags- und Berufsleben häufig ausführen müssen (z.B. das rückenschonende Heben schwerer Lasten). Dies dient der anhaltenden Korrektur von bestehenden Haltungs- und Bewegungsstörungen.

Operationen

Eine Behandlung durch Operation der Bandscheibe ist nicht immer anzuraten, da die Schmerzen damit nicht zwangsläufig behoben werden. Das Mittel der Wahl bei der Behandlung von Schmerzen im Rücken sollte die vorrübergehende Schmerzbehandlung mit Medikamenten und eine geeignete Krankengymnastik darstellen. Notwendig wird eine Operation aber dann, wenn Lähmungserscheinungen und Entleerungsstörungen der Blase oder des Darms auftreten.

Psychotherapie/Verhaltenstherapie

Eine Verhaltenstherapie ist immer dann angezeigt, wenn chronische Schmerzen über eine sehr langen Zeitraum auftreten. Sollte keine Besserung durch die anderweitige Behandlung von Rückenschmerzen auftreten, ist eine Verhaltenstherapie ratsam. Oft führen akute Rückenschmerzen zu einem typischen Vermeidungsverhalten. Der Patient bewegt sich immer weniger und nimmt meistens eine Schonhaltung ein. Erreichen die Schmerzen das chronische Stadium und zieht sich der Patient immer mehr aus dem Alltags- und Berufsleben zurück, besteht die Gefahr psychosomatisch zu erkranken. Spätestens dann ist die Vorstellung beim Psychologen anzuraten, der eine geeignete Behandlung, gegebenenfalls mit medikamentöser Einnahme (Psychopharmaka), einleiten kann. Im Gegensatz dazu, können psychosomatische Erkrankungen selbst (Depressionen, Angststörung, Burn-Out) das Beschwerdebild Rückenschmerz hervorrufen. Hierbei wird primär die vorliegende Erkrankung behandelt.

Alternativmedizin

Neben der Arzneimitteltherapie gibt es zur Vermeidung, Linderung und Behandlung von Schmerzen weitere hilfreiche alternative Heilmethoden, wie beispielsweise Akkupunktur, Bewegungstherapie (Fango) oder homöopathische Mittel.